Donnerstag, 15. August 2013

Oslo-Stich

Der Oslostich ist glaube ich der erste Stich, den die meisten lernen.
Bei mir war es jedenfalls auch so und daher wollte ich ihn euch als erstes zeigen.

Benannt wurde er nach einem Fund in Oslo aus dem 11. Jahrhundert,
er wurde jedoch in ganz Skandinavien benutzt.

Oslostich in der Hansen-Notation:
UO/UOO    F1

Dies bedeutet für die Freihandbinder:
Unter den ersten Faden, über den nächsten, wenden,
unter den ersten Faden und über die beiden folgenden.



Für die Daumenfesselmethode:
Es ist ein Stich, der eine aktive Daumenschlafe hat (DS), es wird mir der Nadel in die erste hintere Schlaufe (HS) gestochen, diese wird mit der Nadel verdreht und dann sticht man unter der aktiven Daumenschlaufe und dem Arbeitsfaden entlang.

Wichtig: der Arbeitsfaden liegt immer links vom Daumen!

Aber nun in Bildern Schritt für Schritt:

Trennt euch ein Stück Garn ab ( ca. 1 m für den Anfang).
Wir fangen damit an einen Knoten bzw. eine "Brezel" in die Wolle zu binden.
Der Arbeitsfaden liegt dabei links, das Fadenende rechts.


Diese "Brezel" wird nun zwischen Daumen und Zeigefinger festgehalten
und sollte auch nur so groß sein, dass sie etwas über euren Daumen ragt.
Dieses ist die erste hintere Daumenschlaufe (HS). Der Arbeitsfaden bleibt dabei unbedingt links.

Mit dem Arbeitsfaden wird die HS nun umwickelt und somit durch genügend Spannung an Ort und Stelle gehalten. Wir haben nun unsere HS und vorne überm Nagelbett die aktive Daumenschlaufe (DS). Der Arbeitsfaden befindet sich wieder links.

Nun stechen wir mit der Nadel von rechts (vorne) in die HS ein.
Haltet die Schlaufen fest genug damit nichts verrutscht.

Indem ich die Nadel leicht gegen den Uhrzegersinn (nach rechts) drehe verdreht sich die HS und schaut damit ähnlich einer verschränkten Masche aus.

Mit der verdrehten HS auf der Nadel wird nun unter die DS und den Arbeitsfaden gestochen.
Danach vorsichtig festziehen und nichts verrutschen lassen.
Die Schlaufen müssen fest zwischen Daumen und Zeigefinger sitzen.

So sieht es dann aus wenn sich durch das Zuziehen eine neue Daumenschlaufe bildet.
Der Knubbel hinter meinem Daumen (erkennt man es?) ist die verdrehte HS.
Die noch aktive Daumenschlaufe wird nachdem die neue Daumenschlaufe unterhalb der alten DS sitzt (durchs Ziehen) über den Daumen geschoben und bildet die neue HS.

So sieht das dann seitlich betrachtet aus. Alte HS, neue HS(alte DS) und neue DS.

Wenn ihr dann ein paar Stiche fertig habt und das ganze vorsichtig vom Daumen nehmt,
dann dürfte das in etwa so aussehen. Keine Panik, das muss so.
Falls ihr danach Probleme haben solltet die DS von der HS unterscheiden zu können:
die DS ist immer die, die bei leichtem Ziehen am Arbeitsfaden kleiner wird.

Wenn ihr eure Schlingen nun vorsichtig am Anfang und am Arbeitsende fasst und etwas auseinanderzieht, verteilt sich der Faden und ihr erkennt den Oslostich.
So sollte das dann aussehen.

Lasst euch bitte nicht entmutigen. Auch wenn ihr mehrfach anfangen müsst weil ihr einen Fehler gemacht habt, die verschiedenen Schlaufen alle gleich aussehen oder die Schlaufen verrutscht sind.
Einfach immer wieder probieren. Wie gesagt, bei mir hat es drei Anläufe
und ich weiß nicht wie viele Meter Garn gedauert.

Liebe Grüße,
Anne

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Viel Spaß beim Nadelbinden :)