Mittwoch, 20. November 2013

Weste im Brodén-Stich - Teil III

Bei meiner Weste geht es voran, wenn auch nur recht langsam.
Nadelbinden ist eben doch nicht so schnell wie Stricken, aber bei solch einem großen Strickprojekt
(stricke ja sonst nur Socken), wäre mir wohl eher die Lust daran vergangen, als beim Nadelbinden.

So sah sie vor etwa 4 Wochen aus - und hier seht ihr ein aktuelles Bild:


Ich arbeite ja auch nicht täglich daran, aber ich bin immerhon schon so weit,
dass ich mir Gedanken um die Knöpfe mache ;)
"Holz,oder nicht Holz (sondern Bein), das ist hier die Frage!"

Aber bis es soweit ist, dass ich eine Entscheidung treffen müsste, werde ich weiter Stich an Stich setzen.
nd irgendwie ist es auch spaßig. Das nächste "größere" Projekt ist schon in Planung:
ein kleines Jäckchen für einen jungen Erdenbürger :)
Da freue ich mich vor allem auf die Farben.

Liebe Grüße
Anne

Dienstag, 19. November 2013

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Ich freu mich wie ein Schneekönig - nach nun gefühlten Jahren, ist endlich mein Shop
auf Etsy fertig :D und auch die Seite bei Facebook (klick) nimmt Formen an.
Dort habe ich auch eine Verlosung gestartet - vielleicht hat ja die ein oder der Andere Interesse.

Hihi - mein Banner *freu*
Nun dauert es noch etwas, bis jede einzelne Nadel bei diesem fiesen Licht fotografiert wurde.
Denn irgendwie mag meine Kamera nicht mehr - jedes Bild, dass sie heute gemacht hat,
konnte ich in die Tonne treten. Hoffentlich läuft das Morgen anders.

Ich wollte euch nämlich auch noch den Stand meines Westen-Projekts zeigen.
Wie es ausschaut habe ich vielleicht doch nicht zu wenig Garn xD

Liebe Grüße,
Anne

Montag, 18. November 2013

Nadeln


Ich freue mich, über die neuen Leser :) Schön, dass ihr hier her gefunden habt!
Ich wollt euch die Bilder der letzten Give-Away-Nadeln nicht vorenthalten
und da beide sich schon sehr gefreut haben, kann ich sie nun auch zeigen.

Nadel aus Horn
Nadel aus gestocktem Buchsbaum

Diese Nadeln sind dann auch noch in der letzten Woche entstanden.
Zwei weitere Nadeln aus Mahonie, dann kommen je eine Nadel aus Zypresse, Birne und Ginko.


Und diese zwei Nadeln von heute Morgen:


Die vordere ist aus Rinderknochen, die hintere aus dem gestern gezeiten Stück Mammutelfenbein.
Natürlich nur ein kleines Stück davon. Die Farbe variiert von Creme, über ein paar kleine graue Stellen hin zu dem auf dem Foto sichtbaren Karamell.

Der Shop ist fast fertig :D

Liebe Grüße
Anne

Sonntag, 17. November 2013

Hölzer

Ich freue mich gerade wie ein kleines Kind: die Tage bekam ich vom Tischler und Holz"dealer"
meines Vertrauens von mir georderte Kernhölzer mitgebracht.
Alle Materialien für die Nadeln habe ich ja leider auch nicht in meinem Garten :)
Nun sind sie da, ich kam schon dazu vieles zum Schnitzen zu zusägen.


Sind sie nicht einfach schön? Ich mag Holz einfach.
Bis auf die beiden unbeschrifteten kann man ja die feine Auswahl erkennen :)
Ganz links ist Rubinie, die hier in Deutschland eigentlich an allen brachliegenden Flächen
als falsche Arkazie zu finden ist. Das Holz hat einen warmen Braunton und ich bin auf die Bearbeitung gespannt.
Und ganz oben ist ein Schatz aus dem Norden - Mooreiche.
Vor Jahrhunderten sind normale Eichen ins Moor gefallen, untergegangen
und wurden im sauren Wasser und den Torfschichten konserviert.
Dieses Eichenholz ist noch härter, als normale Eiche und hat dazu noch diese fas schwarze Farbe, die an Ebenholz herankommt. Dies kommt durch eine chemische Reaktion der in der Eiche enthaltenen Gerbsäuren
mit den Eisen-Ionen im Moor zustande. Auch auf diese Nadeln freue ich mich.


Aber ich habe noch was ganz besonderes bekommen - ein Stück fossiles Elfenbein vom Mammut.
Durch Erdölbohrungen in der Nordsee gibt es immer wieder Funde und auch im auftauenden Permafrost
werden immer mal wieder Stoßzähne geborgen.
Dieses Material ist aber mit Vorsicht zu genießen und sollte nur von Händlern mit Nachweis erstanden werden,
um wirklich ausschließen zu können, dass es sich um das Elfenbein heutiger
Elefantan handelt. Nichtsdestotrotz ist es ein edles und wunderschönes Material,
mit dem schon unsere frühesten Vorfahren arbeiteten.

Ihr dürft gespannt sein :)

Wer im übrigen gerne das Nadelbinden gezeigt bekommen möchte,
es sind noch Plätze für den Anfängerkurs am 06. Dezember frei ;)

Liebe Grüße
Anne

Freitag, 15. November 2013

Finnischer- Stich 2+2

Heute möchte ich euch den Finnischen Stich 2+2 vorstellen,er ist meist DER Stich,
an den alle denken, wenn sie von einem Finnischen Stich sprechen. Naja und warum eigentlich Finnischer-Stich?
Die Stiche dieser Gruppe, werden am häufigsten in Finnland benutzt.

Was wir als Finnischen Stich bezeichnen, ist wie im letzten Post erklärt,
ja eigentlich eine ganze Gruppe, die alle einen zweifachen Richtungswechsel gemeinsam haben.

Der Finnische Stich 2+2 heißt auch suomeksi 2+2 ( suomeksi bedeutet finnisch).

Die Zahlen bei den Gruppe der Finnischen und Russischen Stiche ist eine Abkürzung
für die Anzahl der Daumen- und Hinteren Schlaufen. Suomeksi 2+2 bedeutet also nichts anderes,
als dass dieser Stich mit 2 Daumenschlaufen und 2 hinteren Schlaufen gebildet wird.

Finnischer Stich 2+2 in der Hansen-Notoation:
UUOO/UUOOO  F1,   F2 wäre aber auch möglich

In der Freihandmethode:
Unter den ersten beiden Fäden durchstechen, über die nächsten beiden, wenden,
unter den nächsten zwei Fäden hindurch und über den nächsten drei hinweg.


In der Daumenfesselmethode:
Achtung! Dieser Stich hat zwei aktive Daumenschlaufen (DS)!
Des Weiteren hat er zwei Hintere Schlaufen (HS). Man Sticht von vorne in die beiden HS ein,
verdreht sie wie beim Oslo-Stich und sticht dann mit der Nadel unter den beiden DS und dem
Arbeitsfaden hindurch.

Auch bei diesem Stich liegt der Arbeitsfaden links vom Daumen.



Wie gewohnt, beginnen wir mit der "Brezel" und halten sie gut fest.
Nun wird der Arbeitsfaden drei Mal um den Daumen gewickelt.


Das sollte dann so aussehen.
Passt auf, dass ihr gleich keine Schlaufen verliert, also gut festhalten,
aber bitte nicht so fest wickeln, dass ihr die Schlaufen gleich nicht mehr bewegen könnt
oder gar der Daumen blau wird.

Wer lieber über ein paar Stiche an die benötigte Anzahl der Schlaufen kommt,
der kann gerne einen Oslo-Stich und dann einen Korgen-Stich arbeiten.
Dann kommt ihr ebenfalls auf je zwei DS und Hs.


Hier wurden dann die Schlaufen vom Daumen so verteilt, dass wir zwei DS und zwei HS haben.


Nun wird von vorne in die hinteren beiden Schlaufen eingestochen...

.
..gedreht und unter den beiden DS und dem Arbeitfaden hindurch gestochen.
Es ist die gleiche Bewegung wie beim Oslo-Stich mit mehr Schlaufen.


Nach ein paar Stichen sieht dass dann etwas wüst aus,
als wenn der Daumen einen Hahnenkamm hätte. Aber wie bei allen Stichen sieht die Luftmaschenkette vor dem Auseinanderziehen etwas kraus aus.
Eigentlich wollte ich euch an dem Bild aber zeigen, wie ihr die aktiven hinteren Schlaufen erkennt. Es sind die beiden, die in der Reihe dem Daumen am nächsten sind, also ganz rechts.


Und so sieht der Finnische- Stich 2+2 nach dem Ziehen aus.


Dieser Stich wird besonders schön, wenn ihr ihn mit dünnerem Garn arbeitet. Mit dicker Dochtwolle (100m je 100g)
bekommt ihr einfach nur ein sehr dickes, unbewegliches Gewebe.
Ich nutze bei diesem Stich gerne Garne mit 300m oder 600m à 100g. Aber probiert es einfach aus, was euch da gut gefällt.

Finnischer-Stich 2+2

Durch die weitere Daumenschlaufe wird der Stich etwas dicker als der Korgen- oder Mammen-Stich.
In meinen Augen eignet er sich sehr gut für leichte, anschmiegsame Winterbekleidung wie Mützen, Stulpen und Handschuhe, da er dick genug ist, um zu wärmen, bei dünnerem Garn aber nicht unbeweglich macht. Traditionell wird dieser Stich auch gerne angefilzt um wirklich windundurchlässige Fäustlinge zu erhalten. Also ideal für das nächste Lernprojekt ;)


Liebe Grüße,
Anne

Donnerstag, 7. November 2013

Die Gruppe der Finnischen Stiche

Beim Nadelbinden wird man früher oder später auf die Bezeichnungen Finnischer oder Russischer Stich stoßen.
Bei den Finnischen Stichen gibt es zwei Fadengruppen, und auch wenn das jetzt alles etwas kompliziert klingen mag,
so ist es doch nur eine Unterteilung, um das ganze übersichtlicher zu machen.
Und viele der Stiche aus der Finnischen Gruppe kennt ihr schon ;) !


Name
Hansen-Notation
Kurzschreibweise
Oslo-Stich
1DS, 1HS gedreht
UO/UOO F1
FS* 1+1
Korgen-/Mammen-Stich
1DS, 2HS gedreht
UOO/UUOO  F1 o. F2
FS 1+2
Brodén-Stich
1DS, 3HS gedreht
UOOO/UUUOO   F1
FS 1+3
Långaryd-Stich
1DS,4HS gedreht
UOOOO/UUUUOO F1
FS 1+4
Bålsta-Stich
1DS, 5HS gedreht
UOOOOO/UUUUUOO F1
FS 1+5

*FS steht hier für Finnischer Stich.


In den kommenden Tagen soll es auch vermehrt um die Finnischen Stiche gehen.
Da kommen noch einige dazu - aber diese Übersicht zeigt denke ich ganz deutlich,
wie viel ihr schon könnt und wie leicht ihr auf dem Oslo-Stich aufbauen könnt,
um neue Stiche auszuprobieren.

Liebe Grüße,
Anne

Montag, 4. November 2013

Handschuhe - eine Modellübersicht

Handschuhe dienten seit jeher dazu, bei rauem, kalten Wetter, die Hände zu schützen.
Ob nun im Winter oder bei nassem Wetter - für die Arbeit wurden Handschue getragen
und das in unterschiedlichen Modellen und Materialien.
Auch der Klerus trug schnell nadelgebundene Handschuhe - eben solche Handschuhe,
die im Gegensatz zu ledernen keine Nähte hatten.

Allgemein galt auch, je dünner das Material und je genauer die Handschuhe an die Hand angepasst wurden,
um so kostspieliger und edeler waren sie.
Daher ist es wohl nicht verwunderlich, dass der Klerus Handschuhe aus Seide und sogar Muschelseide trug.
Bei der Landbevölkerung blieben die Handschuhe "klobig" und waren meist aus  Wolle,
seltener aus Fell oder besaßen ein weiches Innenfutter unter einem Arbeitshandschuh aus Rosshaar.

Auch wurden verschiedene Modelle getragen:


Modell 1. - der Fäustling
Ich denke jeder kennt ihn aus Kindertagen, den Fäustling.
Wer Handschuhe nadelbinden möchte, der sollte mit diesen Fäustlingen anfangen.

Modell 2. - der Fingerhandschuh
Dieses ist der wohl am meisten getragene Handschuh.
Beim Nadelbinden besteht bei dicker Wolle jedoch die Gefahr von zu breiten Fingern, wodurch ein Trafen recht unbequem wird. Auch können solche Handschuhe recht unproportional wirken.
Daher lieber mit dünnem Garn und einem vielschlingigem Stich arbeiten.

Model 3. - der Dreifingerhandschuh
Dieser Handschuh mag vielen seltsam vorkommen, jedoch kombiniert er die Vorteile
von Fäustling und Fingerhandschuh. Die Finger liegen beieinander und werden nicht so schnell kalt,
jedoch kann man mit diesem Handschuh greifen, was beim Fäustling nur eingeschränkt möglich ist.
Diese Handschuhe sind historisch im Luttrell-Psalter abgebildet.
Gut geeignet um nadelgebunden zu werden.

In den nächsten tagen wird es hierzu auch ein Lernprojekt und passende Stiche geben.

Liebe Grüße
Anne