Freitag, 24. Oktober 2014

Telemark-Stich

Der Telemark-Stich gehört wie der Dalby-Stich zur Gruppe der sogenannten Russischen Stiche
und unterscheidet sich auch nur minimal vom Dalby-Stich. Er wird auch Russischer Stich 1+1+1 genannt.
Das Stichbild ist sehr dicht, ohne dabei dick zu sein.

Telemark-Stich in der Hansen-Notation:
UOU/OUOU   F1

Für die Freihandmethode:
Unter den ersten Faden, über den nächsten, unter den danach, wenden.
Über den ersten, unter den zweten, über den dritten und unter dem vierten Faden hinfurch.



Für die Daumenfesselmethode:
Dieser Stich hat eine aktive Daumenschlaufe (DS) sowie zwei hintere Schlaufen(HS).
Die ältere Schlaufe werde ich hier HS2 nennen, die jüngere/vordere HS1.
Es wird mit der Nadel von vorne in die HS1gestochen, dann von hinten in die HS2, wodurch sich diese Schlaufe in etwa wie beim Oslo-Stich verdreht, nur eben nach hinten (von 9 Uhr auf 12 Uhr). Abschließend sticht man unter die DS und über den Arbeitsfaden.

Der Arbeitsfaden liegt wieder links vom Daumen.





Wir beginnen wieder mit der Brezel.


Ob ihr nun einmal den Oslo-Stich nehmt um auf zwei hintere Schlaufen zu kommen oder einfach die Brezel mit zwei Schlaufen um den Daumen fixiert und eine davon dann hinter den Daumen schiebt, bleibt euch überlassen. Wichtig ist nur, dass ihr am Ende eine DS und zwei HS habt.


Hier seht ihr die beiden HS. Die linke davon wird wieder von der Nadel genommen, von hinten eingestochen und nach rechts (Richtung 12 Uhr) verdreht.


Das sollte dann so aussehen. Bisher ist alles identich mit dem Dalby-Stich.


Wie beim Dalby-Stich gehen wir unter die Daumenschlaufe aber ÜBER den Arbeitsfaden.
Nun wird der Stich festgezogen.


So sieht das dann nach ein paar Stichen aus.
Und hier nochmal Bilder vom späteren Stichbild - gearbeitet mit dem Verbindungsstich F1.

rechte Seite

linke Seite

Liebe Grüße
Anne

Donnerstag, 31. Juli 2014

Spiralförmig im Kreis arbeiten

Hier habe ich euch beschrieben, wie man mit mehreren Farben spiralförmig arbeitet,
indem man die Arbeit zur Runde schließt. So kann man auch eine Mütze vom Bund her beginnen.
Wer jedoch, so wie ich, gerne die Mützen von ober arbeitet, dem wird mit diesem Spiralanfang geholfen sein.


Bevor es jedoch losgeht, möchte ich euch zwei Bilder zeigen, die den Anfang aus der Rosette und den Spiralanfang vergleichen sollen.





Ich bin ein Mensch, der beim Handarbeiten zählt.
Für mich gilt als Grundregel (zum Entlanghangeln und nicht stur Verfolgen),
dass ich in der 1. Runde jede Masche doppelt nehme,
in der 2. jede zweite Masche etc. Das ganze habe ich nochmal bei dem Lernprojekt Nadelmäppchen erklärt.
Beim Arbeiten mit der Rosette ist die Rosette für mich also Runde Null.

Nun der Vergleich mit dem Spiralanfang:



Da ich hierbei nicht mit einer Rosette beginne, aber ebenfalls eine gelichmäßige Zunahme benötige,
habe ich mal diese Skizze gemacht. Im ersten Moment mag sie sehr verwirrend sein, aber lasst sie mich eben erklären.

Die Runde Null ist bei diesem Anfang das Zusammenfügen zweier kurzer Luftmaschenketten.
Danach kommt erst die gezählt 1. Runde, in der ich mit den Zunahmen ebenso wie bei der Rosette verfahre.
Beim spiralförmigen Arbeiten muss man sich nur bewusst machen, dass jede Farbe 1/2 Runde der Runde ausmacht.
Ich nehme also nur in der halben Runde doppelt mit Lila zu,
die andere Hälfte der Runde wird von Blau jede Masche doppelt gearbeitet.
Das setzt sich in jeder Runde fort.
Im Grunde ist es ganz logisch, wenn man bedenkt, dass ich anstatt mit einer Farbe zu arbeiten eben zwei habe
und eben auch die Zunahmen pro Runde auf diese beiden Farben aufteilen muss.

Die roten Kreuze stellen eine mögliche Fehlerquelle dar - an diesen Stellen kann es
(zumindest wenn ich arbeite) schnell mal dazu kommen, dass das Werkstück sich beginnt zu wölben,
also zu wenig Zunahmen hat.
Daher verzichte ich wenn nötig auch mal auf mein strenges Zählmuster und gebe lieber noch ein oder zwei Maschen hinzu.
Schließlich ist das Zählen ja nur eine Hilfestellung, keine nur so ausführbare Vorgabe.

Kommen wir aber nun zu der eigentlichen Anleitung.






Ich arbeite gerne mit zwei Nadeln - da muss ich nicht immer umfädeln. 


Auch hier beginne ich für die mit einer Brezel für den Oslo-Stich.



Nach drei Stichen beende ich vorerst die Luftmaschenkette.
Das "A" soll im folgenden den Arbeitsfaden der Arbeiten markieren,
um im Fadengewirr besser den Überblick behalten zu können.

Ich drehe nun die Luftmaschenkette um 180° (nicht wenden!),
so dass die Arbeit auf dem Kopf steht.


In diesem Bild liegt die lilane Luftmaschenkette nun so, dass sie "auf dem Kopf steht".
Mit dem blauen Faden habe ich bisher nur die Ausgangsposition für den Oslo-Stich gearbeitet
und halte beide Arbeiten an einander.

Um nun beide Arbeiten zusammenzufügen,
nutze ich die lilanen Schlaufen für den Verbindungsstich (F1) und arbeite ein paar Stiche.


Das klang jetzt etwas kompliziert, aber ich denke das Bild zeigt es sehr gut, was passiert ist.
Dies stellt auch die Runde Null (=Rosette) dar.



Beim weiteren Nadelbinden nehme ich an den Enden erst einmal ein paar Maschen zu (2-3),
um besser um die Ecke zu kommen. Danach wird normal zugenommen.



So schaut es dann aus, wenn ich mit einer Farbe die halbe Runde fast beendet habe.
Ich arbeite abwechselnd mit beiden Farben. Es ist ein wenig (philosophisch gesehen)
wie ein Tanz oder das Fangenspielen der Farben. Nur sie sollten sich nie ganz einholen ;)


So sieht es nach der ersten Runde aus.

Hier mal ein Bild, wie weit ich mit einer farbe vor dem Wechseln arbeite.
Man kann ohne Probleme bis zwei Schlaufen (beim Oslo-Stich) an die andere Farbe heranarbeiten.
Die beiden Schlaufen stellen dann meine Daumenschlaufe und hintere Schlaufe.


Und hier mal ein Bild nach vier Runden.



Ich hoffe das hat euch weiterhelfen können :)

Liebe Grüße
Anne

Freitag, 25. April 2014

Holzpflege

Da ich ja all meine Nadeln mit einer eigenen Holzpflege behandel, die nun auch bei manch einem Zuhause steht, wollte ich mal eine kleine Gebrauchsanleitung dazu anfertigen.

 

Man nehme:


Einen ollen Lappen, möglichst weich  (hier ein Stück eines alten T-Shirts, dient nur zum Nadeln Einreiben), eine Nadel und einen Tiegel mit Holzpflege.


Wie man sieht - nur Schabspuren, keine Fingerabdrücke ;)


Ich nehme mit der Nadelspitze immer schabend etwas von der Holzpflege. Durch das Abschaben wird die sonst recht harte Masse sehr weich und pastös. Super zum Einreiben, ohne dass es sonst wegläuft, gerade bei höheren Temperaturen.

Nun heißt es noch die Holzpflege mit dem Lappen auf der Nadel einreiben.


So sieht die Nadel danach aus - und hier nochmal ein Stück Eibenholz zum direkten Vergleich:
 

Liebe Grüße,
Anne

Dienstag, 25. März 2014

Dalarna-Stich

Der Dalarna-Stich mag zwar auf den ersten Blick etwas verwirrend erscheinen, aber ihr solltet ihm eine Chance geben, denn er ist in meinen Augen einer der Stiche mit dem schönsten Maschenbild!
Der Stich wurde nach einer schwedischen Region benannt und im Internet finden sich kleine Informationsbrökchen, dass der Dalarna-Stich benutzt wurde, um die Milch zu filtern.


Dalarna-Stich in der Hansen-Notation:
O/UO:UO   F1;   es wird aber auch (U)O/UO:UO angegeben.

In der Freihandmethode:
Über den ersten Faden, wenden, unter den nächsten, dann über den nächsten Faden, wieder wenden,
unter den Faden und über den Faden.



In der Daumenfesselmethode:

Dieser Stich hat eine aktive Daumenschlaufe und eine kleine Hintere Schlaufe.
Es wird erst die HS bearbeitet, dann die DS!
Mn sticht von vorne in die Hintere Schlaufe ein, dreht sie (wie den Oslo-Stich), lässt die Daumenschlaufe vom Daumen rutschen, geht mit der Nadel von vorne in die Daumenschlaufe und unter dem Arbeitsfaden entlang.

Auch bei diesem Stich liegt der Arbeitsfaden links vom Daumen.




Auch bei diesem Stich fangen wir mit der "Brezel" an.
Es folgt ein Umwickeln, so dass wir eine HS und eine DS haben.
(Ausgangsposition Oslo-Stich)


Nun wird hier in die Hintere Schlaufe (HS) eingestochen.


Dann kommen die Verdrehung der HS und das Abrutschen der DS.


Hier sieht man, wie die Nadel von vorne nach hinten durch die Daumenschlaufe geht.


In diesem Bild geht die Nadel nun schon unter den Arbeitsfaden.Nun muss nur noch gezogen werden.


So sieht der Stich dann am Daumen aus. Eine DS mit zwei kleinen HS.
Um den Stich weiterzuarbeiten nehmen wir nun immer die linke kleine Schlaufe.


Vom Ablauf ist es jetzt wie oben. Einstechen in die HS...


... DS vom Daumen nach hinten rutschen lassen, einstechen und mit der Nadel unter dem Arbeitsfaden entlang. Ich denke hier sieht man auch ganz gut, dass die DS zur kleinen linken HS wird.



Der Stich verdreht sich anfangs fast genauso schlimm wie der York-Stich, also beim zur Runde Schließen aufpassen!


Und zu guter Letzt ein Bild vom Maschenbild/Stichbild.

Liebe Grüße,
Anne

Samstag, 22. März 2014

Einmal bunt bitte

Aus mehrere Anfragen hin sind nun pflanzengefärbte Garne in meinen kleinen Laden gezogen.





Ich wünsch euch mit diesem bunten Bild trotz Regens ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Anne

Donnerstag, 20. März 2014

Eibe und Bernstein

Drei Dinge die ich liebe: Eibenholz, Bernstein und die Sonne.
Ich wünsch euch einen schönen Frühlingsanfang :D



Mittwoch, 19. März 2014

Arbeitsfaden verlängern bei nicht filzenden Garnen

Früher oder später kommt fast jeder, der Nadelbindet, in die Situation, dass das Garn, mit dem er arbeiten möchte,
sich nicht filzen lässt. Eine Lösung des Problems wäre, den Arbeitsfaden durch Anknoten immer wieder zu verlängern.
Dies wäre eine Möglichkeit, wenn auch wie ich finde, eine eher unelegante. Mich stören diese Knoten einfach.
Daher ersetze ich den alten Arbeitsfaden durch den neuen und vernähe die Enden im späteren Projekt.

Hier mal ein paar Bilder dazu.

Der Arbeitsfaden geht zur Neige


Ich habe hier mal den Verlauf des Arbeitsfadens im Oslo-Stich rot markiert. Es gilt nun, den neuen Arbeitsfaden parallel dazu einzufädeln um ohne eine Stichveränderung weiterarbeiten zu können.


Nachdem ich den neuen Arbeitfaden( grün) an der Stelle des alten Fadens plaziert habe, ziehe ich den alten Faden( rot) heraus.

Nun kann man normal weiterarbeiten, sollte aber bei den ersten Stichen die beiden Fadenenden etwas festhalten,
damit die Schlaufen nicht größer werden oder gar aufgehen.



Hier sieht man die Rückseite nach ein paar Stichen: Links die beiden Fadenenden, die es später zu vernähen gilt.


Ich hoffe das sich die Frage, wie ich den Faden beim Flachsgarn erneuer nun geklärt hat und der ein odere andere von euch in Erwägung zieht bei seinem nächsten Projekt, bei dem der Faden nicht filzbar ist, dies einfach mal auszuprobieren :)

Liebe Grüße
Anne

Montag, 17. März 2014

Lernprojekt V : Beutel

Einen Beutel, ein Utensilo oder ähnliche Gegenstände sind recht leicht in der Herstellung und daher auch für Anfänger gut geeignet. Und man kann sie eigentlich immer gebrauchen, ob nun Zuhause, als Einkaufstüte oder auf dem Lager.




Materialien:
  • Nadel
  • reichlich Garn (je nach Größe des Beutels etc)
  • Geduld und Spaß
  • ebentuell Knöpfe, Klettverschluss, Lederbänder - was einem eben so einfällt

Man arbeitet im Grunde wie bei der normalen Mütze aus der Rosette (oder eben vom anderen Ende aus) so lange mit Zunahmen, bis einem die Größe gefällt, lässt dann die Zunahmen weg und nadelt munter weiter.

Über Zu- und Abnahmen kann man mit der Form spielen.


Angefilzter Beutel aus reiner Schurwolle mit einem Lederzugband.


Wer mag kann den Beutel dann noch filzen ( bitte vorher eine Filzprobe machen), einen Tragegurt anfügen oder eben nur ein kurzes Stück genadeltes Band ( ca. 2-3 Reihen, je nach Stich) um den Beutel dann ,mit Klett oder Drückknopf versehen, als Fadenfresser am Spinnrad nutzen zu können.

Anstelle von der Rosette kann man natürlich auch einen länglichen oder ovalen Anfang wählen.




Der Stern markiert den Beginn, dann wird, wenn ich mich dazu entschieden habe, dass die Länge passt, durch mehrere Zunahmen "um die Kurve" gerarbeitet. Das macht man so lange, bis einem die gesamtbreite gefällt und lässt dann die Zunahmen an den Enden (!) weg.


Ich hoffe, das hilft euch weiter.
Wie man mit nichtfilzenden Materialien z.B. Flachs arbeitet, zeige ich euch noch.

LG Anne

Freitag, 14. März 2014

Flachs

Die beiden Lernprojekte sind in Arbeit.


Noch tüftel ich an einem Einkaufsbeutel aus Flachsgarn - es ist etwas ungewohnt mit einem nichtfilzenden Garn zu arbeiten, aber ich liebe Leingarne und Flachs :)
Freu mich schon darauf mit der Tüte einkaufen zu gehen.


Liebe Grüße
Anne