Samstag, 28. September 2013

Neues Nadelmäppchen

Ich hab mich heute endlich dazu aufgerappelt und die Borte an mein neues Nadelmäppchen genäht.
Was für eine Arbeit... das Mäppchen ist als Aufgabe zu einer Stitch-Challenge auf Ravelry
entstanden und hat den  Bålsta -Stich (Hansen Notation: UOOOOO/UUUUUOO ) als Vorgabe.




Ich habe dieses Mäppchen in der Runde gearbeitet, später aufgeschnitten und mit der Overlock ( nicht historisch ;) ) die Kanten versäubert. Darüber nähte ich die Brettchenborte ( 100% Schurwolle).
Zum verschließen gibt es einen Holzknopf und ein geflochtenes Band, dass um den Knopf herumgewickelt wird. Am Ende des Bandes ist eine Glasperle, die ich nach historischem Vorbild gefertigt habe.


Alles in Allem bin ich mit dem Mäppchen seh zufrieden und denke, es wird, wenn ich auf Märkten bin durchaus seinen Zweck erfüllen und die Nadel schön in Szene setzen.

Liebe Grüße
Anne

Freitag, 27. September 2013

Mahrfarbiges spiralförmiges Nadelbinden

Wie schon hier beschrieben gibt es verschiedene Ansätze, um mit mehreren Farben zu arbeiten.
Die 2. Methode - mit mehreren Farben spiralförmig zu arbeiten - möchte ich euch heute zeigen.


Beispiel fürs mehrfarbige, spiralförmige Arbeiten.

Materialien:
  • verschiedenfarbige Garne (auch Reste anderer Projekte)
  • eventuell mehrere Nadeln




Man beginnt mit einer Luftmaschenreihe im gewünschten Stich (hier Oslo-Stich).


Dann beginnt man in der anderen Farbe mit einer Brezel und legt sie sich auf den Daumen.



Nun nimmt man sich die vorgearbeitete Luftmaschenkette, hält sie mit dem Daumen so fest,
dass das aktive Ende rechts liegt. Achtet darauf, dass alles richtig herum und nicht verdreht ist.


Als nächstes arbeitet man ganz normal ein paar Stiche,
als wenn man die Arbeit schon zur Runde geschlossen hätte.


So sollte das dann in etwa aussehen.


Bevor ich zur nächsten Farbe wechsel ( in dem Fall von Blau zu Gelb) arbeite ich
immer bis zu den zwei aktiven Schlaufen (DS und HS) der Vorfarbe auf.


Nachdem die Arbeit nun zur Runde geschlossen und mit beiden Farben gearbeitet wurde,
sieht die erste Runde nun so aus. Ihr erkennt sicherlich, wie unterschiedlich hoch die Ränder
durch diese Technik werden.

Wenn man die Fadenenden aber lang genug lässt, kann man dies mit ein paar Stichen ausgleichen. 
Dabei wird von der letzten Farbe zur ersten Farbe "rückwerts"gearbeitet.
Das hat den Sinn, dass ich erst mir Blau den Faden vernähe um damit den
gelben Stichen eine Grundlagen zum Vernähen zu bieten.


Hier nun ein Bild, nachdem zwei Runden gearbeitet wurden.


Ich hoffe ihr habt viel Freude an dieser Technik - ich mag sie sehr gerne, auch wenn sich die Arbeitsfäden verheddern.
Dafür ist der Farbübergang schön sauber. Und sollte der Rand bei euch nicht so schön werden,
dann klappt ihn doch mal um und näht einen schönen Knopf drauf ;)

Liebe Grüße,
Anne

Donnerstag, 26. September 2013

Zweifarbiges Nadelbinden

Um beim Nadelbinden mit mehreren Farben zu arbeiten hat man zwei Möglichkeiten:

  1. nach jeder Runde eine neuen Faden in einer anderen Farbe anzufilzen.
  2. mit mehreren Farben spiralförmig zu arbeiten.

 Beide Methoden haben Vor- und Nachteile.

Methode1 - nach jeder Runde eine neuen Faden in einer anderen Farbe anzufilzen

Vorteile:
  • man kann spontan in den Farbfolge und den Farben wechseln
  • ein recht glatter Rand durch nur eine Runde Unterschied
  • kein Verheddern der Arbeitsfäden
  • (es wird nur eine Nadel gebraucht)
Nachteile:
  • Stufen im Farbwechsel/Farbübergang

Mehrfarbiges Arbeiten im Kreis nach Methode 1



Methode 2 - mit mehreren Farben spiralförmig zu arbeiten

Vorteile:
  • keine Stufen bei den Farbübergängen
  • kein so häufiges Anfilzen nötig - man arbeitet mit min. 2 Fäden
Nachteile:
  • stärker erkennbare Stufe bei Anfang und Ende
  • kein spontaner Farbwechsel
  • Verhedderte Arbeitsfäden sind möglich
  • (es könnten mehrere Nadeln gebraucht werden)


Natürlich muss man nicht mit mehreren Nadeln an den Arbeitsfäden arbeiten,
es reicht auch eine, die man dann je nach gerade gebrauchtem Arbeitsfaden wieder einfädelt.
Aber wer sowieso nicht so gerne Fäden durch Öhr schiebt, dem sind mehrere Nadeln anzuraten.

Manch einer fragt sich nun vielleicht, warum man sowas machen sollte,
sich mit mehreren Arbeitsfäden umherschlagen, wenn es doch auch die einfacherere Methode 1 gibt.
Nunja - eine Antwort wäre zB. dass man neue Techniken lernen möchte oder einfach die andere Methode nicht mag.
Außerdem soll es ja auch beim Handarbeiten Menschen geben, die die Herausforderung lieben ;)

Wer nun wie arbeiten möchte ist ja jedem selbst überlassen - und nachdem ihr den Post zur Methode 2 gelesen habt,
kann ja jeder einfach mal ausprobieren, was ihr/ihm mehr liegt oder besser gefällt.


Liebe Grüße
Anne

Mittwoch, 25. September 2013

Lernprojekt IV - Socken


Ich hatte euch ja versprochen zu erklären, wie man Socken nadelbindet.
Hier nun die Informationen sowie eine Anleitung.

Socken sind etwas typisches für nadelgebundene Textilfunde, wenn auch nicht das einfachste,
was man nadelbinden kann. Falls ihr eurch nun daran probieren wollt, so nehmt euch Zeit, kein zu dünnes Garn und einen Stich, den ihr gut könnt. Auch kann es hilfreich sein,
erst einmal nur kleine Socken zu nadeln.

Solltet ihr die Socken nach dem Binden noch filzen wollen, so arbeitet sie gleich größer und probiert sie beim Filzen immer wieder an. Se auf gut Glük in die Waschmaschine zu werfen kann böse enden.
Allgemein würde ich beim Arbeiten immer mal wieder die werdende Socke anprobieren.


Material:
  • Nadel
  • Garn, nicht zu dünn - je nach Größe zwischen 100 und 200g
  • Fadenreste oder Maschenmarkierer
  • Geduld

Nötiges Hintergrundwissen:

Es gibt viele Arten Socken zu binden. Manche Vorgehensweisen kommen einem ganz intuitiv
in den Sinn, wenn man vor der Frage steht, wie man eine Socke arbeiten sollte.
Der Knackpunkt bleibt die Ferse. Wie beim Stricken kann man an den Zehen oder am Bündchen anfangen, das ist reine Geschmackssache.

Ich werde euch hier Socken zeigen, die an den Zehen beginnen und am Bündchen aufhören.
Aber sobald ihr verstanden habt, wie es funktioniert, fühlt euch frei, es so zu probieren,
wie es euch "logischer" vorkommt :)


Hier sind denke ich die drei gängisten Fersenmodelle bei nadelgebundenen Socken gezeigt.
Die roten Pünktchen sollen die Stellen zeigen, bei denen ihr auf Löcher achten solltet.
Zeigen werde ich euch zunächst die Kreisferse und danach die Fingerferse, die etwas komplizierter erscheinen mag, aber meist eine bessere Passform bietet.


Socken mit Kreisferse:

Vorteile: Eine durchscheuerte Ferse kann einfach ersetzt werden.
Nachteile: etwas schwierige Arbeit beim einsetzen der Ferse.


Diese Babysocken wurden hauptsächlich im Oslo-Stich nadelgebunden. Am Bündchen gibt es noch eine Reihe im York-Stich und die Ferse wurde mit dem Dane-Stich fixiert.


1.)
Man beginnt mit einer Rosette an den Zehen und beendet die Zunahme nach ein paar Runden
( je nach Fußgröße/- breite). Nun entsteht der eigentliche Fuß bis zur Ferse hin ohne weitere Zunahmen.Sollten die Socken für Füße mit einem hohen Spann sein, so kann man an einer Stelle ruhig ein paar Stiche zunehmen.

2.)
Um die Ferse, die nur eine weitere Rosette ist, einsetzen zu können, brauchen wir ein großes Loch.
Dafür wird etwa über 1/3 bis hin zur Hälfte der Maschen eine Luftmaschenreihe gearbeitet.
Danach verbindet man die Stiche wieder wie gewohnt.
Beim Anprobieren sollte das Loch für die Ferse bis unter den Knöchel gehen, nicht weiter darüber hinaus. Mit zu großen Fersen habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, was den Tragekomfort angeht.

3.)
Eine weitere Rosette wird gearbeitet. Bei den ersten Socken ist eine andersfarbiges Garn hilfreich.

4.)
Nun wird die Rosette in dem vorgesehenen Loch am Socken eingenäht. Bitte auf die Stelle achten, an denen die Löcher entstehen können. Das gute bei filzender Wolle ist, dass auch die vernähten Fäden mit verfilzen.

5.)
Nun wird das Bündchen mit eventuellen Zunahmen für die Wade so lange gearbeitet, wie man es möchte. Eine Reihe im Yorkstich bringt die typische, löchrige Struktur, durch die man gut ein Lederband oder eine Kordel ziehen kann.


Socken mit Fingerferse: 

auch Schwedisches Klas Brita- Modell genannt


Vorteile: keine extra Ferse, die eingenäht werden muss; gute Passform.
Nachteile: bei kaputter Ferse schlechter zu reparieren. 


 


Bitte bedenkt, dass je nach Fußlänge/Schuhgröße und Garnstärke die Anzahl der benötigten Stiche und Runden start variieren kann. Ich hab hier ein Garn der Stärke 200m/100g benutzt und hab Schuhgröße 35. Wenn ihr also für bedeutend größere Füße Socken machen wollt - am besten einfach ausprobieren wie es passt und notizen machen :)

1.)
Alles beginnt mit einer Rosette. Hier seht ihr auch, wofür die Maschenmarkierer gedacht sind.
Später an der Ferse wird aber auch nochmal einer gebraucht.

Ich habe mit 9 Maschen eine Rosette angeschlagen und dann drei Runden gearbeitet.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich 35 Maschen.



2.)
Nun wird ein gutes Stück ohne Zu- und Abnahmen gearbeitet, bis ihr etwa am Spannende zum Knöchel hin auf dem Fußrücken angekommen seid.



3.)
An der Markierung für den Rundenanfang beginne ich nun mit dem Finger für die Ferse.
Dafür habe ich 7 Luftmaschen gemacht und nach dem Wenden daran zurück zur Runde genadelt.
Je nach Fußlänge können die Maschenanzahl für den Finger, aber  auch die Anzahl der benötigten Runden zum Beenden der Ferse stark variieren.
Der Finger sollte zu beginn knapp mit der Ferse abschließen, damit der Socken nicht zu eng wird.




Hier nochmal der Finger in der Nahaufnahme mit den rot markierten Lochrisikostellen.

4.)
Nun wird in Runden weiter gearbeitet.

Hier zeige ich euch vorab mal eine schematische Darstellung der Ferse - dann wird es denke ich nicht ganz so verwirrend. Außerdem soll es ja Leute geben, die besser nach Bildern arbeiten können.

Die Abnahmen sind rot, die Zunahmen an den gekennzeichneten Stellen grün.

In der 1. Runde wird am Fingeransatz zu beiden Seiten je eine Masche abgenommen.
An der Fingerspitze werden seitlich je eine Masche zugenommen und an der direkten Spitze 3.
1. Runde


In der 2. Runde erfolgen wieder je eine Abnahme am Ansatz, an der Spitze zwei Zunahmen.

2. Runde

In der 3. und 4. Runde werden am Ansatz Seite zwei Maschen abgenommen.
Diese Runden werden so oft wiederholt, bis man mit der Ferse den Knöchel berührt.

3. Runde

4. Runde

4. Runde  seitlich - Erreichen des Fußknöchels.

Danach (Runde 5 und 6) werden am Fingeransatz jeweils 3 Maschen abgenommen.


5. Runde

5. Runde seitlich
6. Runde

6. Runde seitlich - Ferse beendet.
5.)
Je nach gewünschter Schaftlänge bis zum Bündchen weiterarbeiten.


Ich wünsch euch viel Spaß und Erfolg beim Nacharbeiten eurer ersten Socken :)
Über Bilder eurer Projekte würde ich mich sehr freuen, schickt sie mir einfach per Mail.





Liebe Grüße
Anne

Dienstag, 24. September 2013

Wenden

Beim Nadelbinden wird meist in der Runde gearbeitet, denn beim Arbeiten in Hin- und Rückreihen, entsteht nicht immer ein schöner, sauberer Rand, wie man es z.B. vom Stricken gewohnt ist.
Für manche Techniken oder Modelle braucht man aber jedoch diese Art des Arbeitens.
Und dafür muss man die Arbeit wenden.

Um dan Wenden zu üben (und bei ausreichender Wollmenge) könntet ihr z.B. an einem Tuch, Topflappen, quadratisches Nadelmäppchen etc. arbeiten.

Im folgenden zeige ich euch das Wenden im Oslo-Stich.
Bei jedem Stich ist es im Prinzip das gleiche.
Wenn ihr nach Stichen/Maschen arbeitet, dann unbedingt bis zur letzten normal weiterarbeiten
und dann Luftmaschen hinzufügen, sonst wird das Werkstück immer kleiner (es sei denn, dieses sei gewollt).  Probiert es einfach aus, mit wie vielen Luftmaschen ihr am liebsten arbeitet.
Beim Oslo-Stich nehme ich zwei.



Eine Luftmaschenreihe im Oslo-Stich.


Hier ist die Arbeit gewendet worden - zu sehen ist die Rückseite der Maschenkette.


Nun wird einfach stur weitergemacht.
Also in die obere Schlaufe einstechen und den Stich arbeiten.



Gewendete Arbeit.

So, nun kann es auch schon zum Lernprojekt Socken gehen :)

Liebe Grüße
Anne

Montag, 16. September 2013

Herbstlaub und Geweih

Gerade ist es hier etwas ruhig - aber das ändert sich auch wieder. Die Sockenanleitung ist in Arbeit, braucht nur etwas länger auf Grund der ganzen Fotos und Erklärungen.
Nebenher arbeite ich an verschiedenen Nadeln. Die erste Give away-Nadel ist gut angekommen :)
das freut mich ungemein und noch mehr, dass die Gewinnerin sich gefreut hat!
Es gab eine Eibennadel.

Diese Nadel hier ist aus Geweih und nach einem Kundenwunsch entstanden.
Schön herbstlich, so wie es hier auch langsam in der Landschaft wird - bestes Wetter um wieder mit Wolle zu arbeiten ;) was meint ihr?






Liebe Grüße,
Anne