Donnerstag, 31. Juli 2014

Spiralförmig im Kreis arbeiten

Hier habe ich euch beschrieben, wie man mit mehreren Farben spiralförmig arbeitet,
indem man die Arbeit zur Runde schließt. So kann man auch eine Mütze vom Bund her beginnen.
Wer jedoch, so wie ich, gerne die Mützen von ober arbeitet, dem wird mit diesem Spiralanfang geholfen sein.


Bevor es jedoch losgeht, möchte ich euch zwei Bilder zeigen, die den Anfang aus der Rosette und den Spiralanfang vergleichen sollen.





Ich bin ein Mensch, der beim Handarbeiten zählt.
Für mich gilt als Grundregel (zum Entlanghangeln und nicht stur Verfolgen),
dass ich in der 1. Runde jede Masche doppelt nehme,
in der 2. jede zweite Masche etc. Das ganze habe ich nochmal bei dem Lernprojekt Nadelmäppchen erklärt.
Beim Arbeiten mit der Rosette ist die Rosette für mich also Runde Null.

Nun der Vergleich mit dem Spiralanfang:



Da ich hierbei nicht mit einer Rosette beginne, aber ebenfalls eine gelichmäßige Zunahme benötige,
habe ich mal diese Skizze gemacht. Im ersten Moment mag sie sehr verwirrend sein, aber lasst sie mich eben erklären.

Die Runde Null ist bei diesem Anfang das Zusammenfügen zweier kurzer Luftmaschenketten.
Danach kommt erst die gezählt 1. Runde, in der ich mit den Zunahmen ebenso wie bei der Rosette verfahre.
Beim spiralförmigen Arbeiten muss man sich nur bewusst machen, dass jede Farbe 1/2 Runde der Runde ausmacht.
Ich nehme also nur in der halben Runde doppelt mit Lila zu,
die andere Hälfte der Runde wird von Blau jede Masche doppelt gearbeitet.
Das setzt sich in jeder Runde fort.
Im Grunde ist es ganz logisch, wenn man bedenkt, dass ich anstatt mit einer Farbe zu arbeiten eben zwei habe
und eben auch die Zunahmen pro Runde auf diese beiden Farben aufteilen muss.

Die roten Kreuze stellen eine mögliche Fehlerquelle dar - an diesen Stellen kann es
(zumindest wenn ich arbeite) schnell mal dazu kommen, dass das Werkstück sich beginnt zu wölben,
also zu wenig Zunahmen hat.
Daher verzichte ich wenn nötig auch mal auf mein strenges Zählmuster und gebe lieber noch ein oder zwei Maschen hinzu.
Schließlich ist das Zählen ja nur eine Hilfestellung, keine nur so ausführbare Vorgabe.

Kommen wir aber nun zu der eigentlichen Anleitung.






Ich arbeite gerne mit zwei Nadeln - da muss ich nicht immer umfädeln. 


Auch hier beginne ich für die mit einer Brezel für den Oslo-Stich.



Nach drei Stichen beende ich vorerst die Luftmaschenkette.
Das "A" soll im folgenden den Arbeitsfaden der Arbeiten markieren,
um im Fadengewirr besser den Überblick behalten zu können.

Ich drehe nun die Luftmaschenkette um 180° (nicht wenden!),
so dass die Arbeit auf dem Kopf steht.


In diesem Bild liegt die lilane Luftmaschenkette nun so, dass sie "auf dem Kopf steht".
Mit dem blauen Faden habe ich bisher nur die Ausgangsposition für den Oslo-Stich gearbeitet
und halte beide Arbeiten an einander.

Um nun beide Arbeiten zusammenzufügen,
nutze ich die lilanen Schlaufen für den Verbindungsstich (F1) und arbeite ein paar Stiche.


Das klang jetzt etwas kompliziert, aber ich denke das Bild zeigt es sehr gut, was passiert ist.
Dies stellt auch die Runde Null (=Rosette) dar.



Beim weiteren Nadelbinden nehme ich an den Enden erst einmal ein paar Maschen zu (2-3),
um besser um die Ecke zu kommen. Danach wird normal zugenommen.



So schaut es dann aus, wenn ich mit einer Farbe die halbe Runde fast beendet habe.
Ich arbeite abwechselnd mit beiden Farben. Es ist ein wenig (philosophisch gesehen)
wie ein Tanz oder das Fangenspielen der Farben. Nur sie sollten sich nie ganz einholen ;)


So sieht es nach der ersten Runde aus.

Hier mal ein Bild, wie weit ich mit einer farbe vor dem Wechseln arbeite.
Man kann ohne Probleme bis zwei Schlaufen (beim Oslo-Stich) an die andere Farbe heranarbeiten.
Die beiden Schlaufen stellen dann meine Daumenschlaufe und hintere Schlaufe.


Und hier mal ein Bild nach vier Runden.



Ich hoffe das hat euch weiterhelfen können :)

Liebe Grüße
Anne