Dienstag, 5. Januar 2016

Arboga-Stich

Der Arboga-Stich kommt aus Schweden und gehört zu den Wendestichen, da im Vergleich zu anderen Stichen häufiger im Stich selbst die Richtung geändert wird. Dieses wird besonders mit einem Blick auf die Hansen-Notation sichtbar.


Der Stich selbst stammt aus Berit Westmans Buch "Nålbindning 12 varianter".

Arboga-Stich in der Hansen-Notation:
UU/O\UO/UUOO   F1

Für die Freihandmethode:
Unter den ersten beiden Schlaufen lang, wenden, über die nächste Schlaufe, wenden,
unter und über die nächste Schlaufe ( wobei eine Umschlingen entsteht), wenden,
unter den nächsten beiden Fäden entlang und über die letzten beiden Schlaufen.



Für die Daumenfesselmethode:
Bei diesem Stich gibt es eine Daumenschlaufe (DS) und zwei hintere Schlaufen(HS),
wobei zwischen den einzelnen hinteren Schlaufen unterschieden wird. Die älteren Schlaufen werde ich hier HS2 , die jüngere/vordere HS1 nennen.

Es wird von hinten (auf einen zu) in die HS1 eingestochen, im Uhrzeigersinn mit der Nadel Richtung HS2 gedreht und von Vorne in die HS2 eingestochen. Diese Wird nun gegen den Uhrzeigersinn wie beim Oslo-Stich verdreht um dann mit der Nadel unter die DS und den Arbeitsfaden zu gehen.
Der Arbeitsfaden liegt links vom Daumen.

Ich weiß, es klingt gerade unglaublich kompliziert, aber wenn man den Stich zwei-drei Mal gemacht hat, wird man sich wundern, was so kompliziert daran gewesen sein soll. Hier kommen nun die Bilder.

Wir fangen wie immer mit der "Brezel" an.
Wer mag, wickelt, gleich einfach zweimal den Faden um den Daumen, oder macht einen Oslo-Stich,
um auf die benötigte Anzahl von Schlaufen zu kommen.


Hier die DS und die HS1 und HS2.


Es wird von hinten in die HS1 eingestochen, es folgt die Rechtsdrehung Richtung HS2.


In die HS2 wird nun von vorne eingestochen und links herum gedreht (wie beim Oslo-Stich).





Dann nur noch mit der Nadel unter die DS und unter dem Arbeitsfaden entlang. Fertig ist der Stich :)



Hier mal der Oslo-Stich und der Arboga-Stich im Vergleich.


Das Arboga-Stichgewebe auf rechts über vier Reihen.


                                                    Das Arboga-Stichgewebe auf links.


Liebe Grüße,
Anne

Dienstag, 8. Dezember 2015

Verdal-Stich

Der Verdal- oder Oulu-Stich gehört zu den Russischen Stichen und ist auch als Russischer Stich 1+1+2 bekannt. Dieser Stich ist wie der Dalby-Stich, nur mit einer weiteren hinteren Schlaufe, die verdreht wird.

Diese Handschuhe (klick)  aus dem schwedischen Nordiska-Museum sollen in diesem Stich gemacht worden sein.

Dass daraus Handschuhe gemacht wurden spricht für die Dichte des Stichs, der durch die weitere Schlaufe noch mehr Dichte als der Dalby-Stich besitzt, wenig elastisch ist und somit auch im nassen Zustand nicht die Form verliert.

Verdal-Stich in der Hansen-Notation:
UOUU/OOUOO  F1

Für die Freihandmethode:
Unter den ersten Fade,über den zweiten und unter den dritten und vierten Faden, wenden,
Über die nächsten beiden, unter den dritten und über die letzten beiden.



Für die Daumenfesselmethode:
Dieser Stich hat eine aktive Daumenschlaufe (DS) und drei hintere Schlaufen (HS), wobei zwischen den einzelnen hinteren Schlaufen unterschieden wird. Die älteren Schlaufen werde ich hier HS3/HS2 nennen, die jüngere/vordere HS1.
Es wird mit der Nadel von vorne in die HS1gestochen, dann von hinten in die HS3/HS2, wodurch sich diese Schlaufen wie beim Oslo-Stich verdrehen. Abschließend sticht man unter die DS und den Arbeitsfaden.

Der Arbeitsfaden liegt wieder links vom Daumen.

Wer den Dalby-Stich schon kann, wird auch mit diesem Stich keinerlei Probleme haben.






Wir fangen wieder mit der "Brezel" an.


Da bei diesem Stich drei HS benötigt werden, arbeite ich erst einmal den Oslo- und dann den Korgen-Stich um auf die benötigte Schlaufenanzahl zu kommen.


Hier ein Bilderbeispiel, weile Schlaufen man später nimmt.
Die Hinteren Schlaufen ordnen sich auf der Rückseite mittig in einer Linie an.


Für den Verdal-Stich sticht man von vorne in die HS1 ein...


...danach sticht man von hinten in die HS3 und HS2 ein und verdreht sie so wie beim Oslo-Stich.
So sollte das dann aussehen.


Danach führt man die Nadel wieder unter die DS und den Arbeitsfaden und beendet den Stich.


So sieht der Verdal dann nach den ersten paar Stichen aus.



Nach drei Runden ergibt sich optisch dieses Gewebe - es ist dich, und flach.
 Ideal für Socken oder Handschuhe.


Viel Spaß mit der Anleitung,
Anne


Freitag, 20. November 2015

Valö-Stich


Der Valö-Stich gehört zu den finnischen Stichen und ist ein Stich zwischen dem Oslo- und dem Korgen-/Mammen-Stich. Zwischen bedeutet in diesem Fall, dass eine Schlaufe halb durchstochen wird. Mehr dazu bei den Bildern. Der Stich stammt aus Schweden.

Valö-Stich in der Hansen-Notation:

UOo/uUOO*    F1

*Die kleinen Buchstaben stehen für das Durchstechen der Schlaufe.

Für die Freihandmethode:
Unter den ersten Faden, über den zweiten Faden, den dritten Faden von oben her durchstechen, wenden, dabei kommt man unten raus, unter dem nächsten Faden entlang und über die beiden nächsten Fäden hinweg.



Für die Daumenfesselmethode:

Der Valö-Stich hat eine aktive Daumenschlaufe (DS) und zwei aktive hintere Schlaufen (HS).
Die jüngere hintere Schlaufe wird HS1 , die ältere(weiter weg liegende) hinter Schlaufe HS2 genannt.
Es wird mit der Nadel von Vorne in die HS1 eingestochen, dann sticht man halb durch(!) die HS2. Danach wird die Nadel wie beim Oslo-Stich gegen den Uhrzeigersinn gedreht und man sticht die Nadel unter der DS und dem Arbeitsfaden durch.

Der Arbeitsfaden liegt links vom Daumen.



Wir beginnen wie üblich mit der Brezel.



Danach wird einmal der Oslo-Stich gearbeitet, oder eine weitere Schlaufe um den Daumen gewickelt um auf eine DS und zwei HS zu kommen.


Die HS1 wird von Vorne auf die Nadel genommen und die HS2 wird (wortwörtlich) durchstochen.


Die Schlaufen werden wie beim Oslo-Stich verdreht und
die Nadel unter die DS und den Arbeisfaden gestochen.



Die Optik des Stiches nach ein paar Stichen.




Hier wurde der Stich mit einem dünnen Wollgarn gearbeitet und nach zwei Runden sieht man,
dass die Optik sehr an querlaufende Strickmaschen erinnert.


 
 
 
 
Viel Freude mit dem neuen Stich,
Anne